Traktor-Touristen

Reisebericht von:

Familie Schoop & Familie Rusch
CH-9107 Urnäsch

 

 

 

© Familie Schoop

Teil 3 von 3

 

An diesem Tag wollten wir über einen interessanten Pass ins Val Sugana fahren. Tatsächlich entpuppte sich der Pass als eindrücklich. Die Strasse wurde immer schmaler und es zeichneten sich Spitzkehren ab. Auf der einen Seite war der Fels und auf der anderen Seite der schöne Tiefblick zum Lago di Caldonazza. Um Probleme mit dem langen Anhänger in den Haarnadelkurven zu vermeiden, fuhr Brigitte mit dem Velo voraus und stoppte, mit ihren dürftigen Italienischkenntnissen, die Autos.

 

 

© Familie Schoop

Die Polizei, dein Freund und Helfer.
 
 

 

Alles schien zu klappen, bis diese beiden Herren der Guardia Finanza, die einen Fiat Stylo steuerten, unseren Weg kreuzten. Mit dem langen Anhänger hatte Hampi wirklich keine Lust rückwärts zu fahren. Der Fahrer des Fiats offensichtlich auch nicht. Er setzte nur widerwillig und zu knapp bemessen zurück. Als Hampi an dem Auto der Beamten vorbeizirkeln wollte, streifte sein Anhänger den Felsen. Der harte, spitzige Stein riss ein Loch in die Plache und der Anhänger sass fest. Dann ging es zu und her, wie man es sich in Italien vorstellt. Hände flogen, von lautem Lamentieren begleitet, wild durch die Luft. Die Beamten verwiesen auf ein Lastwagenverbot und meinten, dass wir überhaupt keine Chance hätten weiter durchzukommen, da sie mit ihrem Fiat bereits 2x die Kurve ansetzen mussten.

 

Also wendeten wir wieder unseren "Omelopftrick" an, kehrten den Konvoi und es ging, begleitet mit Blaulicht, zurück zur Passhöhe. Zwei der Beamten genossen die Fahrt auf unserem Anhänger, was ja eigentlich, streng genommen, auch verboten wäre. Brigitte durfte im Gegenzug im Fiat, mit Blaulicht, fahren. Sie hatte aber bedeutend mehr Angst, als wenn Sie auf dem Traktor mitgefahren wäre.

 

Der Höhepunkt der Geschichte war, dass wir die Beamten am nächsten Tag, ca. 50km vom heutigen "Tatort" entfernt, in einer Cafeteria wieder antrafen. Diesmal mit grossem Hallo und beidseitiger Freude über das Wiedersehen.

 

 

Die dritte Etappe führte auf "verschlungenen Pfaden" von Trento nach Roncegno.
 
 

© Familie Schoop

 

Dies war ein kurzer, dafür umso erlebnisreicherer Streckenabschnitt.

 

 

© Familie Schoop

Ein Ort, an dem die Natur noch intakt ist.
 
 

 

Die Reise führte uns über den Passo Manghen auf 2'050m.ü.M. Dieser verbindet das Val Sugana mit dem Val die Fiemme. Hier konnten wir etwas mitfühlen, wie es den Velorennfahrern vom Giro d'Italia jeweils ergeht. Die Leute streckten uns auf unserer Strecke während der Fahrt Blumen und Früchte entgegen, jubelten, feuerten uns an und riefen uns Augurri zu.

 

Im Restaurant auf der Passhöhe meinte die dortige Wirtin verwundert: "Seit ich hier wirtschafte, waren noch nie Traktoren bis zu uns herauf gekommen".

 

 

Die vierte Etappe, von Roncegno nach Canazei, war als "Bergetappe" geprägt von vielen Höhenunterschieden.
 
 

© Familie Schoop

 

Weil wir uns auf den Passüberquerungen immer wohler fühlten, wurden unsere Männer immer motivierter, weitere Pässe zu überqueren.

 

Als nächstes wollten wir über den 2'250m.ü.M. hohen Passo Pordoi. Da es immer kälter wurde und bereits bis auf 1'800m.ü.M. zu schneien begann, mussten wir in Canazei unsere Austrüstung mit neuen Plachen, Gummistiefeln und Winterhandschuhen ergänzen.

 

 

© Familie Schoop

Noch ein "frierendes" Gruppenfoto vor der Weiterfahrt.
 
 

 

Dieses Foto wurde am 4. August 2006 gemacht. Wie man sich vielleicht erinnern kann, hatte es damals auch in der Schweiz bis auf ca. 1'800m.ü.M. geschneit. Damit die Kinder nicht so frieren mussten, krochen sie kurzerhand unter die Plache, die die Ladung des Küchenwagens abdeckte.

 

Einer der Knaben musste einmal dringend auf die Toilette. Die Verständigung mit den Ortsansässigen war aber schwierig und das "Örtchen" nicht zu finden, weshalb er sein "Geschäft" kurz darauf aus dem fahrenden Küchenwagen erledigen musste.

 

 

Eine der Vorbesprechungen, die für die gemeinsam zu fällenden Entscheide unerlässlich waren.
 
 

© Familie Schoop

 

Jeden Abend fanden wir in den grandiosen Landschaften herrliche Plätze für unsere Übernachtungen. So zum Beispiel in einem Naturschutzgebiet oder Föhrenwald.

 

 

© Familie Schoop

Auch auf der fünften Etappe, von Canazei nach Schluderbach in Österreich, hielt das stete "Auf und Ab" weiterhin an.
 
 

 

Unsere Reise führte uns über den Passo Pordoi, den Passo Campolongo, durch Alta Badia, das Val Parola, Falzarego, Cortina d'Ampezzo, vorbei an den drei Zinnen, respektive "tre Cime di Lavaredo", wie sie auf italienisch heissen, zurück ins Südtirol.

 

 

Hat Elias Angst vor einem herunterfallenden Deckel, oder stimmt einfach die Wassertemperatur noch nicht ganz?
 
 

© Familie Schoop

 

An solchen Orten nahmen wir, wenn immer möglich, die Gelegenheit wahr, unsere Körperhygiene zu pflegen.

 

 

© Familie Schoop

Auf einer nächsten Reise dürfte diese "Badewanne" für Gabriel wohl zu klein sein.
 
 

 

Je mehr hohe Pässe wir problemlos überquerten, umso grösser wurde die Lust, uns an noch höhere Pässe heranzuwagen. So entschieden wir uns, statt über den Brenner, über den Jaufenpass (2'197m.ü.M.) und das Timmelsjoch (2'509m.ü.M.) nach Österreich zu fahren.

 

 

Auch dieses Schmuckstück machte auf dem Heimweg eine kurze Rast auf der Passhöhe.
 
 

© Familie Schoop

 

Auf dem Jaufenpass trafen wir diesen herausgeputzten Steyer. Der Chauffeur war an einem Treffen in Kitzbühl und erzählte uns, dass dort auch ein Bührer Industrietraktor zu sehen war. Vor unserer Weiterfahrt tauschten wir gegenseitig noch unsere Adressen aus.

 

 

© Familie Schoop

Ein typisches Bild von unseren vielen Berg- und Talfahrten.
 
 

 

Diese Spitzkehren winden sich den steilen Berg hinauf.

 

 

Vor den Abfahrten wurde jeweils der ganze Wagentreck auf Fahrtauglichkeit überprüft, um Überraschungen in Grenzen und unser Gepäck am Trockenen zu halten.
 
 

© Familie Schoop

 

Der höchste Punkt unserer Reise war, für uns natürlich eindrücklich, 4m höher als unser Hausberg, der Säntis. Dementsprechend kalt war es dort oben, meinte Marisa und Remo ergänzte: "Ja dafür konnten wir im Restaurant Germknödel essen".

 

 

© Familie Schoop

Die sechste Etappe, von Schluderbach nach Au, brachte uns weitere Höhepunkte und immer näher an heimische Gefilde. Sprachprobleme gehörten hier natürlich der Vergangenheit an.
 
 

 

Nahe der Grenze zu Österreich ging es nun nach Linz und in Richtung Brenner weiter.

 

 

Der Unterstand für einen in den Bergen nicht unüblichen, schnellen Wetterwechsel ist vorbereitet. Daher können wir uns voll und ganz auf die Zubereitung einer unserer letzten Campingmahlzeiten konzentrieren.
 
 

© Familie Schoop

 

Schon neigten sich die Ferien dem Ende zu. Über das Hahntennjoch, dann das Oberjoch, kurvten wir ins Allgäu und gelangten über den Rietbergpass ins Vorarlbergische und von dort zurück ins Appenzellerland.

 

Am letzten Tag regnete es in Strömen. Dafür war der Zöllner an der Schweizergrenze sehr freundlich und erkundigte sich bei den Kindern, ob ihnen die Ferien gefallen haben. Das müde Kopfnicken, begleitet von strahlenden und aufleuchtenden Kinderaugen überzeugten ihn und er winkte uns über die Grenze.

 

 

© Familie Schoop

Es sind nur noch ein paar Meter zurückzulegen, dann ist unsere Ferienreise endgültig zu Ende.
 
 

 

So kamen wir am Freitag, nach fast drei Wochen Reise, völlig durchnässt aber glücklich und um viele schöne Erlebnisse und Erfahrungen reicher, wieder zu Hause an.

 

 

Die siebte Etappe, von Au nach Urnäsch, unsere "Zielgerade".
 
 

© Familie Schoop

 

Zusammenfassend können wir sagen dass wir, alle kleinen Pässe mit eingerechnet, total 22 Pässe überwunden und ca. 1'250km mit unseren Traktoren zurückgelegt hatten.

 

Interessant waren auch die Nachspiele, die unsere Reise mit sich brachten. Im "St.GallerBauer" ist eine Reportage über unsere Ferien erschienen. Zuerst war nur ein Bericht in einer Ausgabe geplant, um das Sommerloch 2006 zu füllen. Doch bereits kurz vor dem Reisestart war klar, dass der Bericht in mehreren Folgen gedruckt werden würde. Während den Auslieferungen der Ausgaben die unseren Reisebericht enthielten, war, zumindest in unserem Dorf, der "St.Gallerbauer" jeweils ausverkauft.

 

 

© Familie Schoop

Zum Abschied noch einmal unsere drei "getauften Weggefärten".
 
 

 

Ein Bauer aus Appenzell hat uns, eine Woche nach unserer Ankunft, telefoniert und erzählt, dass einer der abgebildeten Traktoren einmal ihm gehört hatte. Er habe ihn am Auspuff erkannt.

 

Joschte Wält, unser Nachbar, hat anhand des "St.GallerBauer" alle Ortschaften auf dem Atlas gesucht und so unsere Reise nachvollzogen.

 

Eine Frau hat sich bei der Redaktion des "St.GallerBauer" per E-mail gemeldet und folgendes geschrieben: "Ich war hell begeistert von der Geschichte über die Familienferien mit den Bührertraktoren. Viel zu schade für das Altpapier! Ich finde es auch ein gutes Beispiel dafür, wie man mit Kindern andere Ferien verbringen kann. Es müssen nicht immer ferne Länder sein. Ich bin überzeugt, diese Kinder werden ihr ganzes Leben lang die "Bührerferien" als etwas Einmaliges in Erinnerung haben. Diese schöne Geschichte darf gerne mehrmals gelesen werden".

 

Der Journalist, der für eine Landwirtschaftszeitung schreibt und den wir in Trento getroffen hatten, besitzt selbst einen ca. 50-jährigen Landini - Traktor. Mit diesem möchte er eines Tages einmal durch Europa fahren. Durch uns interessiert er sich mittlerweile auch für Bührer - Traktoren. Um auch an der 77 Jahrfeier der Firma Bührer Traktorenfabrik AG teilnehmen zu können, kam er extra von Trento zu uns nach Urnäsch zu Besuch. Wir hatten ihm den "Guido" überlassen und er fuhr mit seiner ebenfalls mitgereisten Tochter, zusammen mit uns, im Konvoi von Urnäsch nach Hinwil an die Feier.

 

 

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© Bührer Traktorenfabrik AG, Hinwil CH-8340 Hinwil
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Wenn Sie auch ein grosses Traktorenherz haben und sich in die Liste eintragen möchten, dann schreiben Sie uns bitte ein Email mit den Möglichkeiten die Sie anzubieten haben und den Anforderungen die Sie an die Gäste stellen, an:

 

 

Frau Bernadette Oertig

 

 

Mobile:

+41 (0)79 418 45 80

 

 

Email:

 

Wir wünschen allen eine gute Reise!!!

 

© Bührer Traktorenfabrik AG, Hinwil CH-8340 Hinwil
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Die Firma Bührer Traktorenfabrik AG stellt Frau Bernadette Oertig diese Plattform im Internet
für Ihre Tätigkeit auf dem Gebiet des Traktoren-Tourismus zur Verfügung.
 
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