Traktor-Touristen

Reisebericht von:

Peter Vogt
CH-4543 Deitingen SO

 

Reise der Herren
Anton und Peter Vogt,
von Wolfwil SO nach Buochs NW
(zum Bührer Traktorentreffen),
vom 6.-16. August 2009

 

Teil 1 von 4

 

 

Generelle Vorbereitungen:
Restauration des Bührer RP21 Allrad

Für unsere Traktorenferien 2009 standen 4 Hauptziele im Vordergrund:

 

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Restauration unseres neu erworbenen Bührer's RP 21A
Traktorenferien 2009 als Reise
Bührer- und Oldtimertreffen Buochs
Jubiläumsfeier 80 Jahre Bührer (Buochs NW)

 

Mit dem käuflichen Erwerb des Bührer Allradtraktors RP 21A konnten sich mein Vater Anton und ich einen langersehnten "Bubentraum" erfüllen. Die beiden "Buben" sind aber zwischenzeitlich schon 45 und 74-jährig.

 

Mit Jahrgang 1977 (erste Inverkehrsetzung), ist dieser Traktor einer, wenn nicht überhaupt der "letzte" noch ganz grüne Bührer, der mit beigebraunen Rädern und gleichfarbigem Armaturenbrett ausgestattet wurde. Dieser aus erster Hand erstandene Traktor galt 1977 mit folgender Ausrüstung als sehr moderner Komfort-Traktor:

 

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Allradantrieb
Tractospeed Getriebe
Kühlwasserheizung
Kabine
Kabinenheizung
Frontlader
Schneeketten hinten und vorne
Schneepflug

 

Mit seinen 3'800 Betriebsstunden ist das Fahrzeug in einem technisch und visuell einwandfreien Zustand. Gemäss Montage-Auftrag wurde der Bührer am 7.7.1977 an die damalige Firma Matzinger ausgeliefert. Trotz des allgemein guten Zustandes des Traktores haben wir uns entschieden, dem Bührer ein neues Outfit zu geben und dadurch in seinem nächsten Lebensabschnitt zu einer weiteren "Bührer-Blütezeit" zu verhelfen.

 

 

© Peter Vogt, Deitingen SO

Der neu erworbene RP21 wird für eine Neulackierung vorbereitet.
 
 

 

Um die anfängliche Rauchentwicklung des Motores einzudämmen wurden die Einspritzdüsen ersetzt. Der seitliche Allradantrieb musste auch neu abgedichtet werden.

 

Anlässlich der Revisionsarbeiten war es angebracht, den Vorlauf des Allradantriebes zu überprüfen und nötigenfalls zu optimieren. Nach Rücksprache mit der Firma Bührer Traktorenfabrik AG erhielt ich eine Kopie des Getriebeschemas. Damit konnte ich den richtigen Vorlauf berechnen und musste feststellen, dass der Allradantrieb mit der momentanen Bereifung zuwenig Vorzug aufweist. Doch wie berechnet man überhaupt den Vorlauf eines Allradtraktors? Auf der Suche nach einer Antwort findet man sie heute unter: Vorlaufberechnung.

 

Den Vorlauf berechnet man mit folgender Formel:

 

Abrollumfang Vorderreifen

 

 

x mechanisches Übersetzungverhältnis - 1 x 100 =

Vorlauf (in %)

Abrollumfang Hinterreifen

 

Auf der Webseite der Firma Agro Räder AG finden Sie auch Räder und Felgen für diverse Bührer Traktorentypen. Auf Kundenwunsch werden sie übrigens auch speziell und angepasst angefertigt.

 

 

Auch die schwarze Jakob-Sicherheitskabine muss für die bevorstehenden Arbeiten demontiert werden.
 
 

 

© Peter Vogt, Deitingen SO

 

Je nach Einsatzarbeiten (Grünland, Golfanlage, Ackerbau, Strasseneinsatz etc.) des Traktors sollte der Vorlauf der Vorderachse gegenüber der Hinterachse zwischen +1% und +5% betragen. Aber Achtung!! Es gibt auch Traktoren, die einen Nachlauf aufweisen müssen (z.B. beim New Holland TNS 4000 mit Super Steer Achse ist der Nachlauf 0 - 1.5%). Wenn der Vorlauf niedriger als 0% und höher als +6% liegt, können Getriebe- und Reifenschäden auftreten. Am besten Sie fragen bei Ihrem Fachhändler oder direkt bei der Firma Bührer Traktorenfabrik AG an.

 

Vor dreissig und mehr Jahren wurden Bührer Traktoren (und auch andere Traktorenmarken) mit teils nicht optimalen Vorlaufergebnissen ausgeliefert. Das waren aber keine Fehlberechnungen der Traktorenhersteller! Das lag alleine daran, das zu damaliger Zeit auf dem Bereifungssektor lange nicht die grosse Auswahl an Traktorenreifen wie heute zur Verfügung standen. Als Beispiel: Allradtraktoren mit damaliger Frontbereifung 10.5-18 AS-Reifengrösse ergab z. B. 1.5% Vorlauf. Mit nur einer Dimension grösserer Bereifung von 12.5-18 hat man bereits schon 7-8% Vorlauf. Was nun? Die Antwort: Die Bührer Traktorenfabrik AG fertigte damals, wie auch heute noch, die entsprechenden Zahnradgrössen für das Getriebe, damit der gewünschte Vorlauf erreicht werden kann. Das war und ist eben Bührer Schweizer-Qualität! Ach ja, wir sind etwas von unseren Restaurationsarbeiten abgeschweift, dies macht aber sicher nichts, wenn man dafür etwas Technisches dazulernen kann.

 

 

© Peter Vogt, Deitingen SO

Keiner zu klein um Bührerfan zu sein. Die nächste Generation mit Manuel Vogt fährt auch schon Bührer. Die Nachfolge ist also bereits bestens geregelt.
 
 

 

Um die Originalräder neu lackieren zu können, mussten vorab Ersatzräder montiert werden. Damit eine qualitativ hochwertige Neulackierung erzielt werden kann, wurden die Felgen bis auf das Metall korngestrahlt. Kleinere Felgenblessuren wurden beseitigt. Doch woher nimmt man nun die Information für den richtigen Farbton der Felgen und die richtigen Farbtöne für den ganzen Traktor? Auf Anfrage erhalten Sie bei der Firma Bührer Traktorenfabrik auch dafür die richtige Antwort. Im Strahlwerk wurden die Felgen sofort nach dem Kornstahlen grundiert. Damit wird verhindert, dass schon bei gering erhöhter Luftfeuchtigkeit die Felgen zu rosten (Korrosion) beginnen. Die Decklackierung im Farbton RAL 1019 wurde als 2-Komponenten Lack aufgesprüht. Schlussendlich wurden noch neue Reifen der Marke Mitas (Profi Pneu AG) montiert. Auch bei den Reifenlieferanten können Sie die technischen Reifendaten online in Erfahrung bringen. Beispielsweise beim Generalimporteur der Profi Pneu AG für die Marken Alliance und Mitas unter www.profipneu.ch. Damit hätten wir die Problematik Bereifung abgeschlossen.

 

Nun mussten nebst der Kabine noch viele andere Teile für die Neulackierung entfernt werden. Doch weiss man am Schluss noch wie alles wieder richtig montiert wird (wie, wo, was, wann und in welcher Reihenfolge etc.)? Da kann nebst handschriftlichen Aufzeichnungen und Skizzen auch eine einfache Digitalkamera sehr behilflich sein!

 

 

Der fertig vorbereitete RP21 "wartet" in der Spritzkabine der Carrosserie & Autolackiererei der Firma Müller in Niederbipp auf die "versprochene" Neulackierung.
 
 

 

© Peter Vogt, Deitingen SO

 

Bei solchen Revisionsarbeiten kann es zwischendurch schon einmal vorkommen, dass man plötzlich den "Verleider" bekommt. Dann mussten wir uns jeweils selbst motivieren und uns innerlich sagen: "Jetzt aber nur nicht aufgeben! Schliesslich wollen wir mit dem Bührer Traktor in die Ferien und nach Buochs an das grosse, nur alle 4 Jahre stattfindende Bührer- und Oldtimertreffen fahren, als auch an der "80-Jahre Bührer" Jubiläumsfeier teilnehmen. Der Endtermin steht fest, daran gibt es nichts zu verschieben! Also schön ruhig bleiben und fleissig weiter im Takt."

 

Gottlob waren sämtliche Blechteile in sehr gutem Zustand und wiesen nur kleinere Blessuren auf. Einzig bei der Front- und Heckbeleuchtung mussten die darunter liegenden Blechteile ersetzt werden, da sie durchgerostet waren. Sämtliche Beleuchtungen wurden durch neue ersetzt. Bei Bührer erhält man sogar heute noch neue rechteckige Frontbeleuchtungen, als auch das Beleuchtungsglas (für runde Frontlichter) zum Bührer Spezial. Welche andere Traktorenmarke ausser Bührer kann diesen Ersatzeildienst nach all den Jahren überhaupt noch bieten?

 

Unzählige Abendstunden und Freitage mussten alleine für die Schleifarbeiten (Winkelschleifer, Drahtbürste, Entlaugungspaste), zur Vorbereitung der Neulackierung, eingesetzt werden. Abschliessend wurde der ganze Traktor nochmals mit dem Warmwasser-Hochdruckreiniger sauber und gründlich gewaschen und damit auch noch vom restlichen Schleifstaub befreit.

 

Dann war es endlich soweit. Am 22. Juni 2009 erhielt unser RP 21A ein neues "Farbfinish" im Lackierwerk der Firma Müller AG in Niederbipp. Vorab wurden alle Metallteile entfettet. Mit Grundierungsfarbe wurden sämtliche blanken Metallteile grundiert. Bereits nach kurzer Trocknungszeit erfolgte die eigentliche Decklackierung. Der grüne Farbton (Bührer grün) wurde im Lackierwerk Müller gemischt. Über die Mittagszeit wurde die Neulackierung mittels Heizofen in der geschlossenen Lackierkabine im Traktor "eingebrannt".

 

 

© Peter Vogt, Deitingen SO

Nach dem Abbau und der Neulackierung ist nun der Wiederaufbau angesagt. Anton Vogt setzt sich fleissig dafür ein.
 
 

 

Zu Hause wurden im Anschluss zu den Lackierarbeiten an weiteren unzähligen Abendstunden die demontierten Teile wie Kabine, Kühler, Luftfilteranlage, Batterie, Motorhaube, Seitenbleche, Hydraulikgestänge, die ganze elektrische Beleuchtungsanlage, Räder etc. wieder montiert. Dann der spannende "Motoren-Augenblick". Läuft er oder läuft er nicht? Keine Frage!

 

Am 29. Juli 2009 um 13.15 Uhr konnte der Traktor bei der Motorfahrzeugkontrolle ohne Beanstandung geprüft werden. Noch am gleichen Tag wurde der neu restaurierte Bührer RP 21A mit dem Kennzeichen SO-16 eingelöst. Beinahe hätte ich das Kennzeichen SO-4 lösen können, doch ich war leider eine Woche zu spät.Was mich an der ganzen Geschichte des SO-4 Kennzeichens am meisten "wurmt" ist, dass der neue Besitzer auch im gleichen Dorf wohnt wie ich, in Deitingen. Aber fast schon ärgerlich ist für mich, dass dieses von mir heiss begehrte Nummernschild nun einen Hürlimann Traktor ziert. Auf das Kennzeichen SO-5 habe ich meine beiden Bührer Traktoren UO 4/10 und 455 eingelöst. Schön wäre es also gewesen, das SO-4 Nummernschild hätte gut zum SO-5 gepasst. Aber eben so geht es halt manchmal im Leben. Die Hauptsache ist doch, dass wir Bührer Traktoren fahren dürfen!

 

Nun steht er im neuem Farbenkleid da, unser restaurierter Allrad Bührer RP 21A, welch schöner Anblick! Wir sind sehr stolz ein von der Bührer Traktorenfabrik hergestelltes, technisch hochstehendes Meisterstück zu besitzen! Daran kann man ein ganzes Leben lang Freude haben.

 

 

Der restaurierte Bührer Traktor RP21 Allrad im neuen Outfit und spezieller Reisebereifung ist bereit für die bevorstehende Reise.
Wir sind sehr stolz auf diesen Schweizertraktor der Marke Bührer!
 
 

 

© Peter Vogt, Deitingen SO

 

Reisevorbereitungen

 

 

© Peter Vogt, Deitingen SO

Unser fahrbares Hotel, ein Zeltklappanhänger der Marke Rapido. Dieses 1-Stern Hotel bietet Schlafmöglichkeiten für 4 Personen.
 
 

 

Bereits während den Restaurationsarbeiten hatten mein Vater und ich die folgenden Vorbereitungsarbeiten für die Traktorenreise in Angriff genommen:

 

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Festlegen der Reisedaten

Aussuchen der Reiseroute

Fahrzeugauswahl treffen

Übernachtungsmöglichkeiten
abklären

Reiseverpflegung organisieren

 

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Sehenswürdigkeiten auf der
Reiseroute ausfindig machen
und einplanen

Termine abklären

Behördenabklärungen vornehmen

Notwendige Bewilligungen einholen

 

Als Hauptziel unserer Reise stand die 3. Bührer- und Oldtimerausstellung in Buochs zusammen mit der 80-jährigen Jubiläumsfeier von Bührer im Vordergrund. Somit standen die Reisedaten (6.-16. August 2009) und der Start-/Zielort für unsere erste Vater - Sohn Bührer Traktorenreise bereits fest. Doch mit welchen Bührer Traktoren wollen wir die Reise überhaupt antreten? Beim Vater stand schon im Voraus fest, dass er mit dem neu restaurierten RP 21A fahren wird. Ich hatte die Qual der Wahl zwischen dem 455-Cabriolet oder dem UO 4/10 Spezial mit Jahrgang 1958 mit Leichtverdeck. Was würden wir für Wetter haben? Sonne und Hitze oder Regen mit nasskühler Witterung? Infolge meiner Reiseerfahrung zweier Bührer Traktorenreisen in den Vorjahren entschied ich mich, den Wettergott nicht herauszufordern und die Reise sicherheitshalber mit dem Bührer Oldtimer ("Geburtsjahr" 1958) durchzuführen.

 

Als Bett für unterwegs, für Übernachtungen ohne andere Möglichkeiten, hatten wir im letzten Herbst einen Zeltklappanhänger der Marke Rapido gekauft. - Wir achten immer sehr darauf, dass wir mit den Traktoren nur kleinere Anhänger mitführen. Dadurch haben wir während der ganzen Fahrt stets auch freie Sicht nach hinten. - Vorschritsgemäss wurden natürlich beide Anhänger mit der reflektierenden Dreiecktafel sowie einem Höchstgeschwindigkeitskleber ausgerüstet. Den Rapido Schlafanhänger kuppelten wir dann vor Reisebeginn an den RP 21A und den Materialwagen an den UO 4/10 Spezial.

 

 

Mein geschmückter Oldtimer Traktor,
vom Typ Bührer Spezial UO 4/10,
mit dem Jahrgang 1958.
Mit alten "Garbenseile", ergänzt mit frischem Mais ab dem Feld, habe ich zur Dekoration einen Weizenstrauss gebunden.
 
 

 

© Peter Vogt, Deitingen SO

 

In welchen Ortschaften und bei wem wollen und können wir übernachten? Dazu hatten wir uns für die beiden Varianten "Schlaf im Stroh" und "Zeltplatz" entschieden. Beim "Schlaf im Stroh" weist der Name nur auf eines von vielen Abenteuern hin, die einem bei solchen Übernachtungen erwarten. - Die Landwirtschaft öffnet ihre Tore, dadurch können wir das faszinierende "Universum" eines Bauernhofes kennenlernen. Eine grosse Vielfalt an Höfen mit gastfreundlichen Bauernfamilien steht Reisenden zur Verfügung, die die "Qualitätskriterien" der Variante "Schlaf im Stroh" erfüllen. Mehr denn je streben wir ja heute nach authentischen Werten. Das Gefühl, nicht an einem Touristenort zu sein, verleiht diesem Angebot unter anderem seine Einzigartigkeit. Innovativ an diesem Ferienangebot ist die Gestaltung des Aufenthalts. Als Gast trifft man auf ein reales Umfeld, denn die Bauern haben ihre täglichen Aufgaben zu erfüllen. Von den Tieren werden vor allem die Kinder begeistert sein. Die Techniken, die Gesten und die Begegnungen bereichern nicht nur die erwachsenen Besucher, sondern auch die Bauern. Die Landwirte verkörpern oft die Identität einer Region. Sie erzählen uns Anekdoten, und man erfährt, wie und weshalb gewisse Entscheide getroffen wurden. Dieser naturnahe Tourismus verbindet auf dem nachhaltigen Weg die Landwirtschaft mit dem Tourismus. - Ein Besuch beim Bauern bietet ausserdem den Vorteil, dass man die eigentliche Übernachtung, sowie die sanitären Anlagen und Verpflegungsmöglichkeiten zentral an einem Ort hat. Für jede Übernachtung hatten wir uns vorgängig bei den Bauernfamilien angemeldet. Somit waren auch die täglichen Reise-Etappen vorgegeben.

 

Um während der eigentlichen Reise vor unangenehmen Überraschungen gewappnet zu sein, mussten auch Abklärungen und Rücksprachen mit Behördestellen gemacht und Bewilligungen eingeholt werden.
Beispielsweise zum Befahren von Passstrassen, wie:

 

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Dem Pragelpass (Fahrverbot am Samstag und Sonntag)
Dem Kunkelpasses (Generelles Fahrverbot)

 

Einen Tag vor Reisebeginn hatten wir unser gesamtes Reisegepäck sowie die allgemein notwendigen Reiseutensilien bereitgestellt. Mit im Gepäck war für eine notwendige Reparatur der Traktoren auch etwas Werkzeug und Ersatzmaterial, darunter Sicherungen, Beleuchtungs-Ersatzbirnen, Keilriemen, Abschleppstange etc.. Man weiss ja nie! - Um es vorweg zu nehmen, auf der diesjährigen Reise wurde von diesem Ersatzmaterial rein gar nichts gebraucht, schliesslich waren wir ja mit Bührer Traktoren unterwegs. - Dann kamen die vor jeder Traktorenreise üblichen Traktorenvorbereitungen an die Reihe. So z.B die Motoren- und Getriebeölkontrolle, die allgemeine Schmierung, das Überprüfen der gesamten Elektroanlage, die Kontrolle des Reifenluftdrucks und "last but not least" das Auffüllen der Treibstofftanks.

 

Beim Materialwagen, welcher normalerweise an einem PW (12 Volt) angehängt ist, mussten noch die Rücklichter auf 6 Volt (Bührer UO 4/10) umgerüstet werden. Eine Blinkeranlage hatte der UO 4/10 noch keine. Eine Fahrtrichtungsänderung wurde noch manuell, also von Hand mit der schwenkbaren Zeigekelle vorgenommen. Aber aufgepasst beim Einspuren mit zugleich ausgeschwenkter Zeigekelle! Wehe man fährt zu nahe am Mittelstreifen entlang und ein Fahrzeug nähert sich ebenfalls nahe der Fahrbahnmitte von der Gegenseite . . . - Früher als der 58-iger Bührer Spezial noch im täglichen Einsatz stand und breite Strohfuder transportieren musste, wurde die Zeigekelle zusätzlich noch ausgezogen und ragte daher noch weiter seitlich über den Traktor hinaus, damit die Fahrzeuge hinter dem Strohfuder ein allfälliges Abbiegen des Traktors erkennen konnten. Ich glaube das würde in der heutigen Zeit nicht mehr gehen! Ja die schönen alten Zeiten von früher waren im Allgemeinen weniger hektisch und die Menschen viel toleranter als heute! -

 

 

© Peter Vogt, Deitingen SO

Inzwischen sind beide Traktoren startklar für unsere Traktoren-
ferienreise 2009.
 
 

 

1. Reisetag
(Donnerstag, 6. August 2009)

 

Reiseroute:

Wolfwil - Brunnen (95 km)
via Altbüron - Schötz - Grosswangen - Ruswil - Hellbühl - Malters - Kriens - Stansstad - Beckenried (Fähre) - Gersau.

 

Übernachtung:

Schlaf im Stroh
bei der Familie Bucheli Bruno, Schulstr. 26a, 6440 Brunnen
(Tel. 041 820 06 70)

 

 

Dann endlich, am Donnerstag 6. August um 10.00 Uhr, kam der langersehnte erste Reisetag. Gemäss Reiseplanung waren am ersten Tag ca. 95 km Wegstrecke bis nach Brunnen zu fahren. Vom Oberaargau her fuhren wir vorab nach Ruswil, wo wir einen längeren Zwischenhalt einschalteten.

 

 

Besuch und Werksbesichtigung der Firma Agro Räder AG in Ruswil.
 
 

 

© Peter Vogt, Deitingen SO

 

In Ruswil besichtigten wir die Räderfabrik der Firma Agro Räder AG. Diese Firma stellt Doppelbereifungen und Antriebsräder in den verschiedensten Grössen und Breiten für Traktoren, Mähdrescher, Forst- und Kommunalmaschinen, sowie landwirtschaftliche Anhängemaschinen her.

 

Dank langjährigem Know-how, einer hohen Qualität und kurzen Lieferfristen findet man bei der Firma Agro Räder AG für jedes Bereifungsproblem eine einsatzgerechte, praxisorientierte und kostengünstige Lösung. Diese Firma ist auch ein zuverlässiger Lieferant der Firma Bührer Traktorenfabrik AG. An dieser Stelle nochmals besten Dank an die Firmenleitung für die sehr interessante Werkbesichtigung mit Einblick in die Welt der Traktorenräder.

 

 

© Peter Vogt, Deitingen SO

Der neu restaurierte Bührer RP21 A.
Im Hintergrund der Landwirtschaftsbetrieb der Familie Krieger in Ruswil.
 
 

 

Anschliessend die Weiterfahrt nach Alpnach, am Fusse des Pilatus. Gegen Abend trafen wir in Beckenried ein. Die Autofähre brachte uns über den Vierwaldstättersee nach Gersau.

 

 

Auf der Überfahrt von Beckenried nach Gersau, mit der Autofähre "Tellsprung", auf dem Vierwaldstättersee.
Von einer solchen, gemeinsamen Traktorenreise haben wir schon lange geträumt.
 
 

 

© Peter Vogt, Deitingen SO

 

Welch schöne Schifffahrt in der romantischen Abendstimmung mit der markanten Berglandschaft im Hintergrund! Warme Temperaturen, Abendsonne, ein herrlicher Ausblick auf die Bergwelt, ein leichter Wellengang des See's, die flatternden Schweizerfahnen welche an unseren Bührern montiert waren, es war einfach eine schöne und entspannende Überfahrt!

 

In Brunnen bezogen wir unser erstes Nachtlager auf dem Bauernhof der Familie Bucheli, welche den Betrieb vom Kloster Brunnen in Pacht bewirtschaften und führen. Nebst uns als Reisegäste mit Traktoren, haben noch Gäste die zu Fuss, per Velo oder mit dem Auto angereist waren bei der Familie Bucheli übernachtet.

 

 

© Peter Vogt, Deitingen SO

Es herrschen optimale Bedingungen für unser Reisevorhaben. Das schöne Wetter und die grossartige Aussicht bringen uns in die richtige Reisestimmung. Selbst unsere Bührer Traktoren "geniessen" die Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee.
 
 

 

2. Reisetag
(Freitag, 7. August 2009)

 

Reiseroute:

Brunnen - Bad Ragaz (85 km)
via Muotathal - Pragelpass - Netstal - Mollis - Kerenzerberg - Walenstadt - Sargans

 

Übernachtung:

Zeltplatz Giessenpark, 7310 Bad Ragaz
(Hr. Schneider 079 353 53 93)

 

 

Gestärkt mit einem feinen Bauern-Frühstück starteten wir zum zweiten Reisetag. Welch spannende Tageserlebnisse sollten wir wohl an diesem Tag erleben? Die Reiseroute führte von Brunnen ins Muotatal, über den Pragelpass ins Glarner- und Bündnerland bis nach Bad Ragaz, was einer Wegstrecke von rund 85 km entspricht.

 

Das Muotatal ist unter anderem wegen seiner Wetterfrösche berühmt. Die Begrüssungstafel "Grüezi" zeigt am Taleingang einen solchen "Propheten" als Frosch. Diese Wetterfrösche sind urchige, naturkundige Eingeborene, die aus Natur- und insbesondere Tierbeobachtungen, sowie örtlichen, meteorologischen Vorzeichen langfristige Wetterprognosen erstellen, die Teils mit Witz und Schalk garniert werden.

 

 

Für eine erfolgreiche "Besteigung" des Pragelpasses, mit 18% Steigung, müssen wir beide Anhänger an den stärkeren RP21 anhängen.
 
 

 

© Peter Vogt, Deitingen SO

 

Auf dieser Seite des Pragelpasses weist die Passstrasse eine Steigung von 18% auf. Um bei einer solchen Steigung den Benzin-Opelmotor vom Bührer Spezial nicht unnötig zu erhitzen, hatten wir für die Passüberquerung beide Anhänger beim RP 21A angehängt, was für diesen Traktor mit seinen 75 PS dann eine Leichtigkeit war. Nicht gerade eine Leichtigkeit war es dann, auf der zum Teil sehr engen Passstrasse mit zwei angekuppelten Anhängern rückwärts zu fahren. Nach einigen erfolglosen Versuchen gelang es mir aber dann doch noch. Auch dieses Manöver ist eben nur eine Frage der Übung.

 

 

© Peter Vogt, Deitingen SO

Die Passhöhe auf dem Pragelpass erreichten wir über die Schottersteinstrasse, die einst durch die Schweizer Armee gebaut wurde.
 
 

 

Der Pragelpass weist eine Streckenlänge von 35 km auf. Früher führte nur ein Saumpfad über den Pragelpass. Doch dieser schwierige Übergang hatte damals auch eine militärische Bedeutung. - Der durch seinen legendären Alpenfestzug im Herbst 1799 bekannt gewordene russische General Alexander Suworow benutzte diesen Weg mit seinen rund 21'000 Mann. - Der alte Pragelpass-Weg bot auch den Gebirgstruppen der Schweizer Armee gute Übungsgelegenheiten. In den Jahren 1937 und 1947 gab es im Muotatal verschiedene Vorstösse und Pläne zum Bau einer befahrbaren Strasse über den Pragelpass. Für die Verwirklichung der Pläne bedurfte es der Initiative des Kommandanten der für die Kampfführung in diesem Abschnitt zuständigen Reduitbrigade der Schweizer Armee. Er machte den Vorschlag, die rund 8.5km lange und etwa 3.5m breite Fahr- und Militärstrasse durch Truppen bauen zu lassen. Dies waren einige geschichtliche Angaben zum Pragelpass.

 

 

Rückblick zum Pragelpass. Natürlich dürfen die Solothurner Fähnlein unseres Wohnkantons am Anhänger nicht fehlen.
 
 

 

© Peter Vogt, Deitingen SO

 

 

Fortsetzung in Teil 2 von 4 

 

© Bührer Traktorenfabrik AG, Hinwil CH-8340 Hinwil
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Hier können Sie die Liste vom März 2008 für Ihre Reisevorbereitungen (im Adobe Acrobat PDF-Format) ansehen/herunterladen.

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Wenn Sie auch ein grosses Traktorenherz haben und sich in die Liste eintragen möchten, dann schreiben Sie uns bitte ein Email mit den Möglichkeiten die Sie anzubieten haben und den Anforderungen die Sie an die Gäste stellen, an:

 

 

Frau Bernadette Oertig

 

 

Mobile:

+41 (0)79 418 45 80

 

 

Email:

 

Wir wünschen allen eine gute Reise!!!

 

© Bührer Traktorenfabrik AG, Hinwil CH-8340 Hinwil
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Die Firma Bührer Traktorenfabrik AG stellt Frau Bernadette Oertig diese Plattform im Internet
für Ihre Tätigkeit auf dem Gebiet des Traktoren-Tourismus zur Verfügung.
 
Der Inhalt dieser Seiten wird weder von der Firma Bührer Traktorenfabrik AG,
nachfolgend "Bührer" genannt, erstellt, noch übernimmt Bührer hierfür in irgend einer Weise die Verantwortung. Bührer lehnt jede Haftung, sowie alle Regressionsansprüche ausdrücklich ab und erklärt hiermit, dass der Inhalt dieser Seiten eine Meinung oder Haltung enthalten kann, die nicht derjenigen von Bührer entspricht.

 

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